Bobath
Durch gezieltes Ausüben von Bewegungen, die assistiv von der Therapeutin unterstützt werden, können Bewegungen wiedererlernt und neuorganisiert werden. Das Bobath-Konzept ermöglicht physiologische Bewegungsabläufe mit minimalem Kraftaufwand.
Spiegeltherapie
Durch Bewegungsausübungen der gesunden Extremität (z.B. rechter Arm), die im Spiegelbild sichtbar sind, erscheint es, als würde die geschädigte Extremität (z.B. linker Arm) die Bewegung selbst durchführen. Dadurch kann eine Neuorganisation der geschädigten
Hirnareale (z.B. nach einem Schlaganfall, oder bei Morbus Sudeck) stattfinden, wodurch Synapsen neu gebildet und Bewegungen wieder angesteuert werden können.
Thermische Anwendung mit Paraffin
Durch Eintauchen der Hände in flüssiges Paraffin können Schmerzen und die Steifigkeit der Hände reduziert werden. Anwendung z.B. bei Arthrose und Rheuma. Anschließend können Bewegungen wieder leichter ausgeübt werden.
ETP bei ADHS
Ergotherapeutisches Trainingsprogramm bei ADHS. Mittels Koordinationsschulung (gezieltes Bewegen in einem angemessenen Tempo) und Selbstregulationstraining (KSST) werden zunächst die Fähigkeiten der Handlungssteuerung trainiert. Das Kind lernt seinen
Erregungszustand zunächst wahrzunehmen, zu benennen und besser zu steuern. Es erlernt Strategien, um den Wachsamkeitszustand zu regulieren. Daraufhin folgt das Handlungsorientierte Aufmerksamkeitstraining (HAT). Das Kind erlernt Strategien
zur verbesserten Selbstorganisation und zum genaueren Hinsehen und Hinhören. (Das Kind fragt sich z.B. „Wie beginne ich mit einer Aufgabe, welche Handlungsschritte/Arbeitsschritte muss ich einhalten und beachten, Halt, Stopp, habe ich
auch alles richtig gemacht?“).
SI – Sensorische Integration
Das sensorische System dient als Basis der Aufmerksamkeit. Das Kind nimmt durch die Umwelt Reize wahr, diese müssen gefiltert und genau verarbeitet werden. Liegen hier Störungen vor, so kann es sein, dass das Kind nach Reizen sucht (z.B. sich rangeln,
aufstampfen, sich übermäßig schnell drehen), oder aber Reize meidet (mag keine Berührungen, spielt nicht gerne auf dem Spielplatz, hat Höhenangst). Im Motorikzentrum lernt das Kind diese Reize (Tiefensensibilität, Berührungsempfinden,
Gleichgewicht) besser zu verarbeiten und erlangt dadurch mehr Selbstbewusstsein. Hier kann das Kind in einem geschützten Raum Neues ausprobieren, sich etwas wagen und sich trauen und seine Sinnesfähigkeiten schulen.
Förderung der Graphomotorik
Ist die Stifthaltung noch nicht ausgereift, wird der Stift zu stark aufgesetzt oder zu schwach, können Linien beim Malen nicht eingehalten werden, oder ist die Schrift unleserlich, so können Fähigkeiten und Fertigkeiten gezielt trainiert und verbessert
werden. Mittels ausgereifter Trainingsprogramme übt das Kind den Stift richtig zu halten und damit sauber und altersgerecht zu malen/schreiben.
Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining (ETS)
Nach erfolgreicher Absolvierung der ersten Einzeltherapien, in denen individuelle Kompetenzen gefördert und verbessert wurden, können die Kinder in Kleingruppen ihre sozialen Fertigkeiten und Handlungsmöglichkeiten durch gezieltes Gruppentraining verbessern.
Ein Transfer der erlernten Strategien (in Einzeltherapie) in die Schule (durch Nachahmen der Klassensituation, Arbeiten in Gruppen, Teamfähigkeit) kann somit erreicht werden.
Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF)
Das Kind wirkt ungeschickt und hat Schwierigkeiten in der motorischen Koordination, das Schriftbild ist unsauber. Durch den CO-OP Ansatz erlernt das Kind mittels kognitiver Strategien seine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. Das Kind wird hierbei
angeleitet und darin bestärkt eigene Problemlösungen zu finden. Der Gewinn ist mehr Nachhaltigkeit des Erlernten, durch kognitives Abspeichern. An dieser Stelle herzlichen Dank an Laura Knoche, die in Ihrer Bachelorarbeit einen Leitfaden
zu UEMF erstellt hat und mir diesen für die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften zur Verfügung gestellt hat!